Die Renaissance der zum UNESCO Kulturerbe zählenden Weinregion Tokaj wird von zahlreichen internationalen Investoren begleitet. Für den nachhaltigen Erfolg braucht es aber auch einer festen Verwurzelung unter den dort ansässigen Menschen.
Familie Simkó ist in der Region verwurzelt. Sándor war vor der Wende wie viele dort für das Tokaji Kereskedöház tätig. Er profilierte sich dann als Geschäftsführer bei einem namhaften internationalen Investor, bevor er und seine Ehefrau Maria Ihren Familienbetrieb Evinor 1994 in Sárospatak gründeten. Ihr Keller befindet sich unmittelbar neben den Burganlagen der Stadt, die auch über Generationen im Besitz des Geschlechts der Rákóczi´s war. Interessant ist bestimmt auch, dass Frau Simkó aus dem deutschstämmigen Dorf Hercegkút (Trautsondorf) gleich neben der Stadt stammt. Die Freude am Weinmachen hat sich auch auf ihre beiden Kinder übertragen. Kitty war 2011 Weinkönigin von Tokaj.
Der ca. 25 ha große Betrieb hat seine Weingärten in den ersten Lagen Királyhegy und Kincsem. Große Sorgfalt wird auf die Arbeit in ihren Gärten gelegt. Die Weine entsprechen dem modernen Tokajer Weinstil. Durch flache Arbeitsstrukturen im Betrieb wird ein günstiges Preis/Leistungsverhältnis erreicht.
Das Weingut Evinor bietet Tokajer Weine in einem sehr breiten Spektrum an. So können sie flexible auf die Besonderheiten der Jahrgänge reagieren: von trockenen, reduktiv ausgebauten, kurz im Fass gelagerte Weinen über halbsüße Weine und einer Spätlese bis hin zu den edelsüßen Aszú Weinen mit unterschiedlichen Süßegraden (puttonyos) und sogar auch die einzigartige Tokajer Eszencia (Nektar). Weiterhin findet man hier auch den Szamorodni ("wie gewachsen") sowohl trocken wie süß.
Worin sehen Sie eine Besonderheit des Weinanbaugebietes Tokaj und wie zeigt sich dies in den Weinen ihres Weinguts?
Die Besonderheit unserer Weinregion ist der Tokajer Aszú (eine Trockenbeeren-auslese), die auch unser Weingut Evinor keltert. Wir bieten unseren Kunden 3,4,5, und 6 buttige Aszú Weine an. Unser "Flaggschiff" ist der 5buttige Tokajer Aszú.
Daneben arbeitet die Weinregion als Ganzes daran, sich auch als Erzeuger von "großen trockenen Weinen" auf dem Weltmarkt zu etablieren, bzw. dies über den Weißwein Furmint und dessen Vermarktung zu zeigen. Auch wir sind hier sehr engagiert.
Was ist Ihre Lieblingsspeise und welchen Wein wählen Sie dazu?
Ich möchte nicht als Snob gelten, doch Hand aufs Herz - am liebsten mag ich im eigenen Fett gebratene Gänseleber mit Quittensorbet, und dazu freu ich mich auf einen 6buttigen Tokajer Aszú. Natürlich ist dies kein Alltagsgericht, doch zu Weihnachten oder an meinem Geburtstag verwöhnt mich meine Frau sicher mit diesen Genüssen.
Woran arbeiten Sie schwerpunktmäßig zurzeit?
Zurzeit treiben uns mehrere Aufgaben. Da ist zum einen die kontinuierliche Pflege unserer Weingärten, bzw. die sorgfältige Vorbereitung von Neupflanzungen. Eine weitere wichtige Aufgabe in den kommenden 1-2 Jahren ist die Errichtung einer neuen Lagerhalle, in der wir auch im Sommer unsere reduktiven Weine unter besten Bedingungen aufbewahren werden. Die Kühlung wird mit alternativer Energie erfolgen. Des weiteren möchten wir das Flaschendesign unserer reduktiven Weine verändern. Wir streben einen frischen, jungen, dynamischen Auftritt an, der auch den Premiumcharakter unserer Weine unterstreicht mit deutlicher Anbindung an unseren Familiennamen.